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Sollten CEOs mehr Habeck wagen?

Obige Frage stellte mir vor einiger Zeit das Fachmagazin PR Report. Und zwar, nachdem ich bei Twitter die These formuliert hatte, dass unser grüner Wirtschafts- und Klimaschutzminister nicht nur die politische Sprache, sondern auch den Sound der Unternehmenskommunikation verändern würde. Hier meine Antwort.  

Sollten CEOs mehr Habeck wagen? Unbedingt! Wir erleben gerade, wie Robert Habeck das Sprechen der Politik entstaubt. Seine erfrischend legere Art, sich mitzuteilen und Dinge beim Namen zu nennen, findet Anklang. Die Bevölkerung fühlt sich ernstgenommen und zeigt sich empfänglich auch für unbequeme Wahrheiten, weil der Wirtschaftsminister sie ohne Verrenkungen ausspricht.

Nachdenklichkeit erlaubt

Diese unverhüllte Kommunikation befriedigt das Bedürfnis nach Aufrichtigkeit und Orientierung, indem sie uns auch Zwänge und Zweifel zumutet. In einer Welt, in der plötzlich der Krieg an die eigene Tür klopft und auch sonst nicht „alles chico“ ist, um es mit Habeck zu sagen, will kein erwachsener Mensch mit Parolen abgespeist werden. Auch nicht aus dem Mund von CEOs. Nachdenklichkeit und ein offenes Visier sind gefragt. Managerinnen und Manager sollten sich freimachen von der uniformen, austauschbaren Business-Sprache.

Schluss mit dem Gedrechsel

An unser Gewerk gerichtet: Ja, wagen wir, die wir die Storylines und Sprechzettel schreiben, mehr Habeck. Tauschen wir die gedrechselten Wordings gegen einfache, klare Sätze. Lassen wir das Overengineering von Botschaften sein. Und kehren wir zurück zu einer ungekünstelten Kommunikation, die den Austausch sucht und Verbindung stiftet.


Dieses Statement habe ich ursprünglich für den PR Report verfasst. Es ist Bestandteil des Stückes „Wie verändert der Krieg die PR?“, für das weitere Kommunikationsprofis befragt wurden. Nachlesen können Sie die komplette Strecke in der Ausgabe 3/2022.  

Foto Robert Habeck: Grüne im Bundestag, S. Kaminski

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